Migration leicht gemacht

25 Fragen zum Auslaufen des Supports von Windows Server 2003

Sie wissen es ja vermutlich längst selbst: Der Support für den Windows Server 2003 ist am 14. Juli ausgelaufen. Trotzdem rechnen nach wie vor einige WS2003 in Ihrem Unternehmen fröhlich vor sich hin, stimmt’s? Zeit, sich einigen brennenden Fragen bezüglich des Umgangs damit zu stellen.

Unsere US-amerikanischen Kollegen haben eine Liste mit den 25 meistgestellten Fragen zum Support-Ende zusammengetragen. Was hat das für Folgen, was soll man tun?

Ja, Sie müssen sich wirklich von WS2003 verabschieden

Frage: Was bedeutet der Support-Stopp für den WS2003?

Microsoft wird keine weiteren Patches oder Fixes mehr veröffentlichen. Seit dem 14. Juli müssen Sie selbst sehen, wie sie damit zurechtkommen. Das Betriebssystem wird aber weiter seinen Dienst tun, nur eben ohne Hilfe von Microsoft.

Frage: Wie weit ist der Windows Server 2003 verbreitet?

Microsoft geht davon aus, dass zum Anfang des Jahres rund zehn Millionen Server in Betrieb waren, diese werden aber schnell abgebaut. Gartner und andere Experten schätzen, dass aktuell noch zwei oder drei Millionen Geräte im Dienst sind.

Frage: Was bedeutet das Ende des Supports (EoS) für die Compliance?

Vorgaben wie PCI verlangen von Ihnen, Ihre Server immer auf dem neusten Stand zu halten. Mit dem Support-Ende entspricht der WS2003 nicht mehr diesen Vorgaben. Kunden und Partner werden Sie schnell auf das Problem aufmerksam machen…

Frage: Warum haben so viele Unternehmen mit der Migration auf eine neue Servergeneration bis zuletzt bzw. bis zum heutigen Tage gewartet?

Umfragen liefern uns dafür verschiedene Gründe:

  • Die meisten wussten nichts vom EoS. In einer Studie von Bit9 erklärten 57 Prozent der Admins, dass Ihnen der 14. Juli als Stichtag nicht bekannt war.

  • Viele wollten es nicht glauben. Ähnlich wie bei Windows XP rechneten sie mit einer Verlängerung der Ablauffrist.

  • Kein Geld. Als den Verantwortlichen der 14. Juli dämmerte, hatten viele schon ihr Budget für das Jahr fest verplant - für neue Server ist einfach gerade kein Geld da.

  • Abhängigkeiten von Apps. Gelegentlich hosten WS2003 Anwendungen, die wirklich wichtig sind, sich aber einfach nicht portieren lassen wollen. Oder es handelt sich um 16 Bit-Apps, die auf Server 2008/2012 nicht laufen.

  • Inventur. Einige Firmen sind sich durchaus bewusst, dass sie ihre WS2003 loswerden müssen und nutzen die Gelegenheit, eine gründliche Inventur vorzunehmen, bevor sie sich mit neuen Servern eindecken. Dabei kommt es zu den berühmten "Oh wow, sowas haben wir?"-Momenten, die die Sache weiter in die Länge ziehen als ursprünglich gedacht.

Frage: Das Kind ist in den Brunnen gefallen, Sie haben die Frist versäumt - können Sie dennoch noch Hilfe von Microsoft erwarten?

Aber natürlich, die ist aber nicht billig. Der Konzern wird sie pro Fall mit wenigstens 600 Dollar zur Kasse bitten, was sich bei einem komplexeren Problem sehr schnell summieren kann. Sie können sich aber auch an Dritte wenden, die bieten oft noch Support und Security für den WS2003 an. Aber auch die werden weniger, da ja auch die installierte Basis schwindet.

Frage: Welche Prozentzahl aller Anwender hat das Ablaufdatum verschwitzt?

Genau kann man das nicht sagen, aber wie erwähnt sollen aktuell bis zu drei Millionen WS2003 weiterlaufen, so der Sicherheitsexperte Bit9. Zudem wollen drei von zehn Unternehmen WS2003 weiter nutzen, auch ohne Support.