AV-Test

25 Antiviruslösungen unter Windows 8.1 geprüft

Im neuesten Zertifizierungstest des AV-Test Instituts mussten 24 Schädlingsbekämpfer unter Windows 8.1 zeigen, ob sie den PC besser vor Malware schützen als der serienmäßig im Betriebssystem enthaltene Windows Defender. Bis auf ein Produkt ist das allen Kandidaten gelungen.

Bei Windows 8.x liefert Microsoft unter dem Namen Windows Defender ein vollwertiges Antivirusprogramm mit, das für ältere Systeme als Microsoft Security Essentials (MSE) kostenlos erhältlich ist. Alle Tests der letzten Jahre haben gezeigt, dass MSE im Vergleich zu anderen Schutzlösungen nur einen Basisschutz darstellt – besser als nichts, mehr jedoch auch nicht. Bei den regelmäßigen Zertifizierungstests des Magdeburger AV-Test Instituts läuft MSE oder wie in diesem Fall Windows Defender außer Wertung mit. Ein Zertifikat hätte es mangels ausreichender Schutzwirkung ohnehin nicht erhalten.

Leistungen im Real-World-Test
Leistungen im Real-World-Test

Der jüngste Prüflauf hat im März und April unter Windows 8.1 (64 Bit) stattgefunden, während der vorherige Test unter Windows 7 (64 Bit) durchgeführt wurde. Alle Produkte sind in der vom Hersteller vorgegebenen Standardkonfiguration angetreten und durften alle Register ziehen, die ihnen zur Verfügung standen. Dazu gehören etwa Cloud-Abfragen, Online-Updates, Verhaltensanalyse oder das Einbeziehen von Informationen, die aus der mitgelieferten Firewall-Software stammen.

In den drei Testkriterien Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit vergibt AV-Test jeweils bis zu sechs Punkte. Im besten Fall sind also 18 Punkte erreichbar. Produkte, die mindestens einen Punkt pro Kategorie sowie insgesamt wenigstens zehn Punkte erzielen, erhalten ein Zertifikat. Für die Kategorie Schutzwirkung gilt es, aktuelle Malware unter realistischen Bedingungen zu erkennen und abzuwehren. Für die Systembelastung ist wichtig, wie sehr Downloads, Kopiervorgänge, Installation und Start von Software sowie das Surfen im Web ausgebremst werden. Die Benutzbarkeit bemisst sich nach der Zahl der Fehlalarme, die bei der Web-Nutzung, beim Programmstart sowie beim Scan legitimer Software auftreten.

Ergebnistabelle mit Gewichtung
Ergebnistabelle mit Gewichtung

Die Ergebnistabelle ist wie bei diesen Tests üblich nach der letzten Spalte sortiert. Diese bewertet die drei Testkategorien nicht (wie AV-Test) gleich, sondern legt besonderes Gewicht auf die Schutzwirkung. Die AV-Test-Gewichtung (1:1:1) finden Sie in der vorletzten Spalte. Die Reihenfolge ändert sich dadurch jedoch nur unwesentlich. PCKeeper fällt allerdings unter die Zehn-Punkte-Marke und hätte somit kein Zertifikat erhalten.


An der Spitze des Testfelds liefern sich Kaspersky und Bitdefender in den letzten Jahren regelmäßig ein Foto-Finish. Diesmal geht Kaspersky Internet Security 2014 knapp vor allen anderen durchs Ziel. Dicht dahinter folgen die punkt- und namensgleichen Schutzlösungen der Hersteller Avira, McAfee und Bitdefender. Unter den Top 4 leistet sich nur Bitdefender einen Fehlalarm, der jedoch nicht zum Punktabzug führt. Mit Qihoo 360 aus China ist auch ein kostenloses Produkt unter den Top 10. Dahinter nimmt vor allem die Schutzwirkung stetig ab – trotz steigendem Ressourcenverbrauch.

Der südkoreanische Hersteller AhnLab, in seiner Heimat Marktführer, trägt einmal mehr die rote Laterne nach Hause. AhnLab V3 Internet Security erreicht nicht einmal das Niveau des serienmäßigen Basisschutzes Windows Defender – warum jemand dafür Geld ausgeben sollte (immerhin fast 50 US-Dollar), erschließt sich nicht. Die Gratislösungen Panda Cloud Antivirus, AVG Anti-Virus Free und Avast Free AntiVirus liefern hingegen Leistungsnachweise ab, die immerhin für Plätze im Mittelfeld genügen. Avira hat sich in letzter Zeit wieder nach vorn gearbeitet und ist inzwischen voll konkurrenzfähig. Das lässt hoffen, dass auch das (hier nicht getestete) kostenlose Free Antivirus aus Tettnang eine echte Alternative für Windows-Nutzer mit schmalem Budget ist. (hal)