2000 war das Jahr der E-Mail-Viren

Laut MessageLabs attackierte im Jahr 2000 alle drei Minuten ein E-Mail-Virus einen fremden Rechner.

Der britische Virenspezialist MessageLabs musste nach eigenen Angaben im Jahr 2000 mehr als 155.000 Angriffen durch E-Mail-Viren trotzen. In manchen Monaten sei die Anzahl der E-Mail-Viren im Vergleich zum Vorjahr um 300 Prozent gestiegen - in jeder 700sten E-Mail versteckte sich ein Virus.

Im Mai schlug ILOVEYOU mit 23.290 Attacken zu. Der Höhepunkt war im Oktober erreicht, der mit 30.678 Angriffen den traurigen Spitzenwert des Jahres lieferte. Im Folgemonat November riss die Serie mit 23.961 entlarvten Viren in E-Mails kaum ab.

Wie MessageLabs mitteilt, scannt das Unternehmen mehr als 3 Millionen E-Mails pro Tag und hat aus den Erfahrungen eine Top-10-Liste der schädlichsten Viren zusammengestellt. Auf Platz 1 steht der ILOVEYOU-Virus. Den zweiten Rang besetzt der Wurm JS/Kak-m, der sich ohne Öffnen des E-Mail-Anhangs in Outlook Express festsetzt, um ab sofort am ersten jeden Monats Windows herunterzufahren. Mit auf der Liste steht auch der Wurm ProLin, der sich mit einem "großen Shockwave-Flash-Movie" auf allen verfügbaren Festplatten breit macht und ZIP-, MP3- und JPEG-Dateien infiziert.

Mark Sunner, Technischer Direktor von MessageLabs sagte: "Jeder hat vom ILOVEYOU-Virus gehört. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Im Jahr 2000 hat die Anzahl der Virenattacken in erschreckendem Maß zugenommen. Die dadurch verursachten Kosten gehen in die Millionen."

Laut Alex Shipp, Chef der Antiviren-Abteilung von MessageLabs, hat das Jahr 2000 in punkto Computerviren alle bisherigen Rekorde gebrochen. Er hat kaum Zweifel daran, dass es 2001 so weiter geht. Die Viren sind ausgefeilter und gefährlicher geworden, so Alex Shipp.

Hintergründe zum ILOVEYOU-Virus finden Sie hier sowie auch einen aktuellen Test von Virenscannern. (ssp)