Bootfähig
12 schnelle Antiviren-Systeme
Mit einer bootfähigen Antiviren-CD starten Sie Ihren Rechner und lassen anschließend alle Dateien des PCs auf mögliche Schädlinge untersuchen. Haben die Virenjäger eine bösartige Datei gefunden, können sie diese meist auch unschädlich machen. Eine Untersuchung mit einem startfähigen Antivirensystem auf CD (oder genauso auf DVD oder USB-Stick) lohnt sich bereits bei dem Verdacht, Ihr PC könnte von einem Schädling befallen sein.
- Anvi Rescue Disk 1.1
Wenn der Scanner der Anvi Rescue Disk einen Schädling findet, dann wird dieser anschließend automatisch beseitigt. Auch eine Reinigung der Registry ist bei bestimmten Arten des Virenbefalls möglich. In unserem Test klappte die Reinigung auf einem PC allerdings nicht. - AVG Rescue CD 2013
Die CD mit AVG Rescue CD bietet einen einfachen Registry-Editor, mit dem Sie Änderungen an der Windows-Registrierungsdatei vornehmen können. Hat der Virenscanner einen Schädling gefunden, legen Sie selbst fest, wie dieser behandelt werden soll (löschen, umbenennen oder reinigen). Mit der Option „Umbenennen“ machen Sie in der Regel nichts falsch. - Avira Rescue System 2014
Die CD mit Avira Rescue System basiert auf Ubuntu und lässt sich dank der einfachen Bedienerführung auch von Einsteigern problemlos nutzen. Den Antivirenscanner von Avira finden Sie übrigens auch auf der PC-WELT Notfall-DVD. - Bitdefender Rescue CD 2.0
Die Bitdefender Rescue CD bietet als Besonderheit das Teamviewer-Programm. So kann Ihnen ein selbst gewählter Spezialist über eine Remote-Desktop-Sitzung bei der Nutzung der CD und bei der Beseitigung von Problemen helfen. - Comodo Rescue Disk 2.0
In den Einstellungen der Comodo Rescue Disk können Sie das Scannen von sehr großen Dateien ausschließen. Das ist etwa für Festplatten mit einer umfangreichen Filmsammlung sinnvoll, da so der Scanvorgang erheblich beschleunigt wird. Mit nur rund 50 MB gehört diese Antiviren-CD zu den schlankesten. - Dr. Web Live-CD 6.02
Die Dr. Web Live-CD bietet vor dem Start auch die Möglichkeit, den Arbeitsspeicher auf Fehler zu testen. Die Sprache der Bedienerführung lässt sich im Scanner über das Globus-Symbol umstellen. Zur CD gehört ein sehr guter Editor für die Windows-Registry. - Eset Sysrescue Live
Die Antiviren-CD Eset Sysrescue Live bietet im Menü „On-demand scan“ die Funktion „Smart scan“. Dieser Suchlauf geht erfreulich flott über die Bühne. Das System eignet sich somit für eine schnelle Prüfung des PCs. Ein gründlicherer Suchlauf lässt sich über „Custom scan“ starten. - F-Secure Live-CD 3.16
Damit das Antivirensystem von F-Secure startet, müssen Sie innerhalb von 15 Sekunden die Taste Enter drücken, anderenfalls startet wie gewohnt Windows. Danach wechseln Sie mit der Pfeil-Taste auf „Start scan“ und bestätigen nachfolgend ein paar Einstellungen. Der Rest läuft automatisch ab. - Kaspersky Rescue Disk 10
Mit einem Veröffentlichungsdatum von 2010 scheint das System von Kaspersky veraltet zu sein, doch liefert der Hersteller immer noch Updates für die Virensignaturen. Um das System zu starten, müssen Sie eine beliebige Taste drücken. Das System bietet einen Grafikmodus und einen Textmodus. - PC Tools Alternate Operating System Scanner 2.0
Das System von PC Tools bietet neben einem sehr schnellen Virenscanner auch ein Rettungs-Tool für versehentlich gelöschte Dateien. Voraussetzung ist, dass sich eine zweite Partition im System befindet, auf die die geretteten Daten gespeichert werden können. Achtung: Hinter dem Befehl „AOSS Scripting“ steckt eine Funktion, die eine komplette Partition löscht. - PC-WELT Notfall-System 2014 (mit Avira Antivirus)
Die Notfall-DVD der PC-WELT bietet neben den Antiviren-Tools von Avira und Clam viele weitere nützliche Programme, die in einem PC-Notfall helfen. Sie können etwa eine Datensicherung auf eine externe Festplatte oder auf ein Netzlaufwerk starten. Tipps dazu gibt’s über www.pcwelt.de/1753246. - Sophos Bootable Anti-Virus
Es ist etwas umständlich, an ein aktuelles ISO von Sophos Bootable Anti-Virus zu kommen. Entpacken Sie zunächst die Datei sbav_sfx.exe. Dann öffnen Sie mit cmd.exe die Befehlseingabe. Wechseln Sie darin zum Ordner C:\sbav, und geben Sie den Befehl sbavc sophos.iso ein. Anschließend landet die Datei sophos.iso in diesem Verzeichnis, und Sie können daraus eine bootfähige CD erstellen.
Vorteile von Antiviren-CDs
Antiviren-CDs haben ein paar ganz entscheidende Vorteile gegenüber dem in Windows installierten Antivirenprogramm: Die Virenjäger von der CD finden sogenannte Rootkits viel einfacher, als das ihre Windows-Kollegen können. Rootkits verstecken ihre schädlichen Dateien so, dass sie unter Windows nicht mehr aufzufinden sind. Sie tauchen weder im Windows-Explorer auf, noch können die Scanner der Windows-Tools die gefährlichen Dateien entdecken. Das gelingt den Rootkits, weil sie Systemdateien von Windows manipulieren. Wenn Sie Ihren PC aber von der Antiviren-CD starten, dann starten Sie ihn mit einem Linux-Live-System. Das installierte Windows wird nicht aktiv. Die Rootkit-Dateien bleiben sichtbar und lassen sich vom Virenscanner des Live-Systems leicht finden und beseitigen.
Eine Antiviren-CD ist auch dann nützlich, wenn Ihr PC von einem Erpresser-Virus befallen ist. Diese Viren blockieren den Zugang zu Windows und zeigen eine erpresserische Nachricht an. Windows ist von dieser Nachricht völlig blockiert. Mit einer Antiviren-CD beseitigen Sie den Schädling.
Nachteile von Antiviren-CDs
Es ist schon etwas aufwendig, den PC vom externen Antiviren-Datenträger (ob CD, DVD oder USB-Stick) neu zu starten. Zudem kann ein kompletter Scan einer sehr großen Datenmenge durchaus mehrere Stunden dauern. Und wenn Sie sicherheitshalber mehrere Antivirensysteme nutzen wollen, ist jeweils ein Neustart des PCs fällig.
Problem bei Raid-Systemen: Wenn Ihr PC mehrere Festplatten im Verbund anspricht, sollten Sie Antivirensysteme nicht verwenden, da das zu einem Datenverlust führen könnte.
Antiviren-CDs selber erstellen
ISO-Dateien besorgen und Datenträger erstellen: Die Hersteller von Antivirensystemen bieten ihre Systeme fast immer als ISO-Datei an. Das sind exakte Abbilder von bootfähigen CDs. Sie finden Links zu den ISO-Dateien oben in unserer Bildergalerie und auf den Websites der Hersteller. Allerdings können Sie diese Datei nicht einfach auf eine CD/DVD kopieren. Stattdessen setzen Sie ein Brennprogramm ein, das aus der ISO-Datei eine startfähige Scheibe erstellt. Kostenlos ist etwa Imgburn. Wählen Sie bei der Installation von Imgburn die benutzerdefinierte Variante. Nur so können Sie Shareware-Programme abwählen, die Ihnen Imgburn sonst auf den PC spielen würde. Nach der Installation starten Sie Imgburn und wählen „Write image file to disc“. Über das kleine Ordnersymbol oben in der Mitte wählen Sie das ISO aus und schreiben es per Klick aufs Kopier-Symbol auf Ihre CD/DVD.