Netzwerke mit 100G

100 Gbit/s – die neue Dimension der Netzwerke

Netzwerke mit 10 Gbit/s geraten stellenweise schon heute an ihre Kapazitätsgrenzen. Beim Sprung hin zu noch höheren Geschwindigkeiten gibt es einige technische und logistische Hürden. Doch schon 2010 sollen die ersten 100G-Netzwerke in Betrieb gehen.

Gerade im Finanzsektor gilt die Devise „Time is money“. An den Börsen rund um den Globus werden gewaltige Datenmengen verarbeitet, und bereits geringe Verzögerungen bei der Verarbeitung einer Aktion können sich erheblich auf den Preis auswirken. Oft entscheidet die Latenzzeit sogar darüber, ob überhaupt eine Transaktion stattfindet, denn den Zuschlag erhält der schnellste Bewerber.

Trotz der wirtschaftlich angespannten Zeiten investieren Banken und Börsen daher weiter in die Beschleunigung ihrer Netzwerkinfrastruktur, über die die finanziellen Transaktionen laufen. Aus diesen Gründen wird die größte Wertpapierbörse der Welt, die NYSE Euronext, bis 2010 ein 100G-Netzwerk in Betrieb nehmen. Darüber sollen täglich mehr als eine Milliarde Transaktionen mit mehreren PByte an Daten laufen. Es handelt sich dabei um den ersten kommerziellen Einsatz eines 100G-Netzwerks. Der Netzwerkspezialist Ciena wird die Kernkomponenten des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzwerks stellen.

Doch nicht nur im Bankenwesen erfordern neue Dienste und stärkere Endgeräte immer mehr Ressourcen. Seit Jahren steigt die Nachfrage nach Bandbreite in immer neue Höhen. Diese Entwicklung ist nicht beschränkt auf Nischenindustrien, sondern betrifft alle Segmente, von Großunternehmen bis hin zu Privatnutzern. Eine Verlangsamung oder ein Ende des Datenverkehrwachstums ist nicht in Sicht. Laut einer Studie von Nemertes Research soll bereits 2012 die Bandbreitennachfrage nicht mehr gedeckt werden können, wenn nicht schon jetzt etwas gegen die drohenden Kapazitätsengpässe unternommen wird. Die aktuellen 10G-Netzwerke werden in naher Zukunft an vielen Stellen ausgedient haben.